vl. Kerstin Kranich, Dr. Peter Moser, Adrian Knirlberger, Michael Neuhaus, Thomas Thaler, André Müller, Jari Rossberg, Paul Grünler / BCC Energie
Ziel war es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern vor allem zuzuhören – den Stimmen aus den Rathäusern, Schulen und Stadtwerken, die tagtäglich mit den Herausforderungen der kommunalen Wärmeplanung konfrontiert sind. Die Bandbreite der Eindrücke war groß: Von fast herzzerreißenden Geschichten über engagierte Verwaltungsmitarbeitende, die mit unermüdlichem Einsatz versuchen, alle Aufgaben zu bewältigen, bis hin zu Leuchtturm-Kommunen, die mit beeindruckender Tatkraft vorangehen.
"Die Kommunale Wärmeplanung darf nicht als starre Pflichtmaßnahme von oben verstanden werden, sondern als strategisches Instrument. Sie ist ein vom Bund finanziertes Papier, das den Gemeinden Orientierung für ihre energetische Zukunft gibt. Entscheidend ist, diese Sichtweise zu stärken – denn so rückt der Nutzen in den Vordergrund und die Vorstellung einer bloßen Belastung tritt zurück." - stellt André Müller, GF BCC-Energie GmbH gemeinsam mit seinen Mitreferenten fest.
Ein wichtiger Faktor, der sich aus den Gesprächen herauskristallisierte, ist die Stärkung der Landesenergieagenturen. Sie können als Brücke zwischen Bund und Kommunen wirken und eine Ansprache auf Augenhöhe ermöglichen. Denn echte Beratung zu einem so komplexen Thema wie der Kommunalen Wärmeplanung ist kein Massengeschäft. Sie erfordert eine differenzierte Betrachtung der jeweiligen Strukturen, Ressourcen und Herausforderungen vor Ort.
Die Sorgen der Kommunen sind ernst: knappe Kassen, überlastete Verwaltungen und unklare Inhalte erschweren den Prozess. Nicht alle Herausforderungen lassen sich sofort lösen. Doch die Workshops haben gezeigt, wie wichtig es ist, zuzuhören und die strukturspezifischen Eigenheiten der einzelnen Bundesländer zu berücksichtigen. Nur so kann die Wärmeplanung zu einem echten strategischen Werkzeug werden – angepasst an die Realität vor Ort.
Die Auswertung der Workshops macht deutlich: Kommunale Wärmeplanung ist mehr als Technik und Gesetz. Sie lebt von der Einbindung der Bürgerinnen und Bürger und der Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren. Eine offene und nachvollziehbare Herangehensweise zeigt, wie viel Potenzial selbst in kleinsten Kommunen steckt, ihre energetische Zukunft selbst zu gestalten und damit die Menschen vor Ort spürbar zu entlasten.
Wer Wertschöpfung lokal hält, stärkt die regionale Wirtschaft und sorgt dafür, dass Energiepreise langfristig sinken. Wärmeplanung wird so zu einem Prozess des Dialogs, der Empathie und der gemeinsamen Suche nach Wegen in eine treibhausgasneutrale Zukunft – und eröffnet den Kommunen die einmalige Chance, eine Vision Wirklichkeit werden zu lassen.